Claudia Schiffer
R: Wie ist Claudia?
T: Eine zu Beginn sehr schüchterne Person, die mit der Zeit lockerer und mit dem Alter immer schöner und interessanter wird. Und diese Figur, nach zwei Kindern!
R: Man hört ja das die prominenten Moderatorinnen nicht viel mit den Kandidaten interagieren...
T: Oh, Claudia kam gemeinsam mit ihrer Stylistin regelmäßig zu uns Kandidaten, redete mit uns und gab uns Tips zu unseren aktuellen Challenges.
R: Hatte sie einen speziellen Rat für dich?
T: Ja. Bleib so wie du bist. Verstelle dich nicht für die Show und bleibe deinem Designstil treu.
R: Simpel und gut.
Die Kandidaten
R: Wieviele Konkurrenten gab es?
T: Es gibt ca. 20 Designer. Dabei handelt es sich teilweise um erfahrene Designer wie Marcel Ostertag teilweise um frische Hochschulabsolventen.
R: Habt ihr euch denn untereinander gut verstanden?
T: Oh ja. Ich habe in der Show tolle Designer und tolle Menschen kennengelernt. Es gab an keinem einzigen Tag Zickenterror. Auch wenn der Sender gerne etwas davon gesehen hätte. Mal sehen, wie die Show wird. Ich bin gespannt, wie die einzelnen Kandidaten präsentiert werden. Vor allem auf meine Darstellung bin ich gespannt. Mich in meinem Trailer zu sehen und zu hören war jedenfalls furchtbar.
R: Was?! Das war doch sympathisch, normal und cool. Aber seine eigene Stimme zu hören und sein Gesicht im Fernsehen zu sehen ist immer furchtbar. Mit wem wirst du denn die erste Show gucken?
T: Ich wollte es ja eigentlich gar nicht sehen und wenn dann allein, aber meine Freunde machen einen kleinen Event daraus.
R: Was glaubst du denn, wie du dargestellt werden wirst?
T: Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur soviel, die Kandidaten, die vor der Kamera sehr präsent und laut aufgetreten sind, mussten auch mit einem sehr präsenten Design aufwarten. Ich hingegen hatte den Überraschungsmoment auf meiner Seite, da ich bis zur Präsentation der ersten Ergebnisse nur der ruhige Typ mit dem Basecap war, der T-Shirts bedruckt.
R: Und dann: Tada!
T: Das wirst du dann in der Show sehen...
Die Show
R: Ich muss sagen, ich war überrascht, als ich hörte, dass du und Marcel Ostertag bei der Show mitmachen. Nach mehreren Präsentationen auf der Fashion Week Berlin. Und nachdem ihr euch beide einen Namen gemacht habt. Warum hast du dennoch mitgemacht?
T: Ich wollte eine neue Erfahrung machen, neue Leute kennenlernen und dazulernen.
R: Hattest du keine Angst um deinen Ruf bzw. den Ruf deines Labels?
T: Ach. Bei mir war das Risiko meinen Ruf zu verlieren nicht so hoch, da ich noch nicht so bekannt bin. Ich habe all die Vorwürfe gehört, Trash TV etc., und sogar Anfeindungen aus der Berliner Modeszene per E-Mail erhalten. Aber ich finde, dass es auf einen selber ankommt, wie man sich in so einer Show präsentiert.
Außerdem bin ich in der Show als TIMM angetreten und nicht mit meinem Label Barre Noire. Das ist hier klar zu trennen. Barre Noire existiert bereits seit 4 Jahren, während fashion hero nur einige Wochen geht.
R: Hast du denn aus der Show etwas gelernt bzw. etwas mitnehmen können?
T: Oh ja. Aus der Show habe ich für meinen eigenen Designstil mitnehmen können, dass es a) auch ohne Farben geht und b) auch etwas schlichter.
R: Und das aus deinem Mund!! Von dem Designer der nie die Berlin Jil Sander Nummer fahren wollte.
T: Ja ich weiß, ich habe immer gemeckert, aber die Berliner Jil Sander Schlichtheit gepaart mit Barre Noire Prints und Silhouetten = Liebe. Was Farben angeht, sind die Deutschen und vor allem die in Berlin im Gegensatz zu den Leuten in Los Angeles oder Sydney sehr zurückhaltend. Allerdings sind und bleiben Leo Prints für mich ein Muss. Also keine Angst - sie werden immer in meinen Kollektionen vertreten sein. Nur wird es sie jetzt halt auch in Grau, Weiß und Schwarz geben.
R: Warst du eigentlich schon immer so bunt oder hat dein Praktikum bei Ed Hardy dich bunt gemacht?
T: Das war Ed Hardy. Ein Label, das hierzulande ja quasi nur Proleten tragen.
R: Was war denn für dich die schwierigste Challenge während der Show?
T: Das ist einfach zu beantworten. Die Challenge in der wir nichts von dem machen durften, was wir sonst immer machen. Die Gegenteil-Aufgabe, welche im meinem Fall bedeutete, ich darf keine Farben verwenden.
Finanzen
R: Über Geld spricht man ja eigentlich nicht ABER hat sich die Teilnahme finanziell gelohnt?
T: Ja, das hat sie. Als selbständiger Designer ist man ja oft etwas knapp bei Kasse. Na ja, eigentlich ist man ständig blank. Das gehört dazu. Durch die Teilnahme an der Show konnte ich alle meine offenen Posten begleichen und ich kann mich meiner nächsten Kollektion ohne finanziellen Druck widmen.
R: Und wie läuft die Finanzierung ohne Fashion Hero?
T: Na ja, in Berlin ist das sehr schwer. Es gibt hier ja leider keine Anerkennung für Designer bzw. nur sehr wenig. Und die wenige Förderung vom Senat, die es gibt, wird zumindest in den letzten Jahren immer wieder an die selbe Handvoll Designer vergeben. Ein großes Lob muss ich dem berliner Job Center aussprechen, von denen erhält man als selbständiger Designer nämlich tatsächlich finanzielle Unterstützung für Nähmaschinen, das Atelier und ähnliches.
Die Zukunft
R: Wie sieht die Zukunft aus? Ziele, Ängste...
T: Ich arbeite daran, Barre Noire als Designerlabel weiter auszubauen und bekannt zu machen. Mein Designerlabel, bei dem ich weiterhin 2/3 jedes Teils selber machen kann und weiß, wieviel Meter Nähgarn, wieviel Zeit und Liebe in jedem Teil stecken. Also einfach weiterhin machen, was ich will und liebe - Mode.
R: Und irgendwelche Ängste?
T: Angst habe ich nur vor dem Tag an dem ich in der Bahn erkannt und um ein Foto gebeten werde. Das ist der Tag, an dem ich mir ein Auto kaufen werde.
R: Vielen lieben Dank für das Interview, viel Erfolg bei der Show, mit deinem Label Barre Noire und für die Zukunft!
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