Am Donnerstag eröffneten die Gründer Andrea Dahmen und Christoph Munier ihren "Kauf Dich glücklich" Flagshipstore in der Rosenthaler Straße 17 in Berlin Mitte. Eine halbe Stunde bevor sich die Türen offiziell öffneten hatte ich einen Interviewtermin mit Andrea und Christoph. Nur war Letzterer leider nirgendwo zu sehen - bis wir ihn im 3. Stock auf dem Baugerüst fanden, wo er eigenhändig das Eröffnungsbanner aufhängte. Also machten wir bei einem Glas Bowle eine Frauenrunde aus dem Interview. Ein Gespräch mit der weiblichen Hälfte des erfolgreichen Kauf dich glücklich Teams deren Geschäft mit Mode ein Zufall war, denn: "Unser erster Laden in Bremen sollte eigentlich die beste Bar der Stadt werden. Leider haben wir dann keine Konzession bekommen, weshalb es klar war, dass wir etwas mit Mode machen."
RW: Herzlichen Glückwunsch zum Flagship-Store. Der Laden sieht wirklich toll aus. Wer hat sich um die Einrichtung gekümmert?
AD: Vor zwei Wochen wusste noch niemand wie der Laden wirklich aussehen soll. Je mehr Zeit wir haben desto detailverliebter werden wir.
RW: In diesem Store ist die Abgrenzung zwischen Männer- und Frauenabteilung optisch deutlicher als in den anderen Läden. Wie kommt´s?
AD: Wir haben festgestellt, dass Männer ihre eigene Ecke brauchen. Christop ist was die Einrichtung des Ladens betrifft die Hauptperson. Er verbringt die ersten zwei Wochen auf der Baustelle. In der dritten Woche stoße ich dazu und kümmere mich um die dekorativen Fragen und die Farbgestaltung.
RW: Klassische Rollenverteilung!
AD: (erstaunt) Stimmt. Und das obwohl ich sonst gar nicht für klassische Rollenverteilungen bin.
RW: Sieht ja alles sehr skandinavisch aus und die Labelauswahl ist es auch. Habt ihr einen Skandinavienfimmel?
AD: Nee nicht wirklich, aber der skandinavische Stil ist einfach sehr gut. Bei uns passiert das alles sehr undogmatisch. So haben wir unsere Designerin, die gemeinsam mit mir die -Kauf Dich glücklich Eigenkollektion- designt, zuerst als Aushillfs-Waffelbäckerin eingestellt. Nach ihrem 1. Tag hat sie die Anstellung als Designerin bekommen, nachdem ich in ihrem Lebenslauf gelesen hatte was sie schon alles gemacht hatte.
Unsere eigene Kollektion wird übrigens nur in Europa produziert, das ist uns wichtig. Biologisch zu produzieren wäre toll, ist aber zur Zeit leider noch zu teuer.
RW: Erschwingliche Teile anzubieten scheint euch sehr wichtig zu sein.
AD: Ja, das ist es. Bei uns sollen die Leute sich etwas kaufen können ohne Bauchschmerzen zu bekommen. Sie sollen keine Hemmschwelle haben unseren Laden zu betreten und immer eine Kleinigkeit finden können.
RW: Jetzt habt ihr ja endlich einen Flagship-Store in Berlin, wo auch euer Hauptquartier ist. Gibt es eine Stadt die euch reizt?
AD: Zur Zeit arbeiten wir an zwei Projekten, weitere Zukunftspläne gibt es bisher aber nicht. Uns haben andere Kulturen schon immer gereizt, vor allem die Japanische. Also Tokyo vielleicht - wir werden sehen.
Wo lasst ihr euch für eure Läden inspirieren?
AD: Zum Beispiel auf Modemessen - auf der Ersten haben wir wahllos alles eingekauft was uns gefallen hat. Ansonsten lassen wir uns immer und überall inspirieren. Für den ersten Laden habe ich in Spanien mal Flamenco-Schuhe gekauft, weil sie uns so gut gefallen haben und sie dann ohne Nägel produzieren lassen. Ich habe mir ein Herrenmodell geschnappt.
RW: Lieblings Shoppingstadt?
AD: Kopenhagen. Da shoppe ich dann auch jedes Mal für mich selber.
RW: Deine drei Lieblingsorte in Berlin?
AD: Hhm, da muss ich kurz überlegen.
1. meine Dachterrasse
2. Café Lieblich mit meiner besten Freundin
3. Görlitzer Park - dort habe ich früher mit Christoph in unserer WG gewohnt. Seitdem zieht es mich immer wieder dorthin.
RW: Vielen Dank für das nette Gespräch, lass uns auf den neuen Laden anstoßen und dann mal schnell an die Tür.
AD: Vielen Dank. Prost!
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